Gründungen


Kirchmeyer gründete 1964 die studio-reihe für neue Musik, der er nach dem Namen des Verlegers Werner Goldschmidt den Namen WERGO gab und betreute als Wissenschaftlicher Leiter, Programm- und Produktionschef die ersten elf Editionen als neuartige Analysen-Reihe mit Schallplatten als beigegebenen Demonstrationsmitteln und aufwendig gestalteten wissenschaftlichen Beilagen zur Erläuterung ausgewählter historischer Ereignisse in der Geschichte der Neuen Musik (Zur Entstehungsgeschichte s. Marginalien zur Gründungsgeschichte der Wergo-Studioreihe für neue Musik, in: Jahrbuch Neuland, Band III, S. 177, Neuland-Musik-Verlag Bergisch-Gladbach 1983).

Im Jahre 1974 rief er die Schallplatten-Reihe Düsseldorfer Hochschulkonzerte ins Leben,
1976 die hochschuleigene Reihe der Kunstausstellungen,
1978 das erste amtliche Nachrichtenblatt einer nordrheinwestfälischen Musikhochschule.

In den Jahren 1981 bis 1988 entwickelte er mit Mitteln des Landes, der Stiftung Kunst und Kultur und privater Stifter die Reihe Ars gregoriana, die mit über 400 Kompositionen, über 100 gregorianischen Orationen und Lektionen, 10 Messen und einem vollständigen Offizium auf 33 Schallplatteneditionen (darunter 1 Doppel- und 1 Dreierplatte) heute die umfangreichste Dokumentation gregorianischer Musik darstellt und gleichzeitig die letzte geschlossene Reihe der Schallplattengeschichte bildet.

Das Düsseldorfer Robert Schumann-Konservatorium wurde unter seiner Leitung in wenigen Jahren zur zweitgrößten Musikhochschule Westdeutschlands und anschließend zur selbständigen staatlichen Musikhochschule mit unikalen Ausbildungsgängen und der zahlenmäßig größten Kirchenmusikabteilung aller deutschen Musikhochschulen.

Kirchmeyer richtete 1977 als Ergänzung der künstlerisch ausgerichteten Kirchenmusik-Wochen in Neuss die Theologischen Hochschul-Tage ein.

Er entwickelte mit der Firma Albiez 1976-1980 die Gläserne Orgel und versah sie mit einer eigens dafür entworfenen Registeranzeigentafel und baute unter dem Namen Musikdidaktisches Museum seit 1976 ein hochschuleigenes Instrumentenbau-Museum als einer Mischung aus Originalen, spielbaren Nachbauten (darunter die Orgel von Aquincum) und Schaustücken aller Art auf, zu denen auch die klingende Orgelschauwand gehört, die alle in Orgeln verwendeten Pfeifentypen enthält.

Kirchmeyer schloß Ausbildungsverträge mit der Bundeswehr, mit beiden Kirchen und den lokalen Bühnen; er verwirklichte das erste staatlich geförderte künstlerische Entwicklungsvorhaben an einer nordrheinwestfälischen Musikhochschule (Stummfilmmusik).

Kirchmeyer gründete nach einem Tonsatzinstitut 1993 das erste Musikwissenschaftliche Institut an einer Musikhochschule und führte unter universitären Bedingungen das Promotionsrecht ein.
Der 1993 fertiggestellte Partika-Saal wurde schon wenige Jahre nach seiner Inbetriebnahme als Kammermusik-Saal und Orchesterprobenraum in die Liste der preisgekrönten künstlerisch vorbildlichen Bauwerke Nordrhein-Westfalens aufgenommen.
Als letzte Baumaßnahme über sein Pensionsalter hinaus errichtete Kirchmeyer in den Jahren 1995 bis 2000 unterhalb des Partika-Saales einen von Emil Schult aufwendig gestalteten
und im wesentlichen von der Firma Hempel in Düsseldorf finanzierten Andachtsraum als liturgischen Feierraum für Kirchenmusiker (s. Broschüren Symbolik einer Krypta).


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